Promiskes Verhalten ist in traditionellen Gesellschaften meist unerwünscht, sowohl im auf Monogamie ausgerichteten Christentum als auch in traditionell polygamen Gesellschaften. In letzteren fand Promiskuität im Kontext bestimmter kultischer Praktiken jedoch einen Platz. Mit dem Schwinden religiöser Bindungen nehmen gewöhnlich auch Promiskuität und ihre Akzeptanz zu.
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde erwünschtes promiskes Verhalten explizit gefördert, bei anderen Personenkreisen gezielt (und ggf. sogar mit dem Tode) bestraft (siehe Jugendkonzentrationslager, sexuell verwahrlost).
In der Bundesrepublik Deutschland kam es bis in die 1970er Jahre vor, dass insbesondere junge Frauen wegen Abweichungen von sexuellen Normen zur Heimerziehung eingewiesen wurden.
Die Abkürzung HWG für häufig wechselnde Geschlechtspartner wird sowohl von der Stasi [1] als auch im Amtsdeutsch[2] verwendet.
In modernen westlichen Gesellschaften wird promiskes Verhalten aufgrund des Prinzips der sexuellen Selbstbestimmung nur noch selten staatlich sanktioniert. Die Kampagne „Mach’s mit“ des deutschen Bundesgesundheitsministeriums, mit der die Verwendung von Kondomen zur Verhinderung von HIV-Infektionen gefördert werden soll, geht von einem gelegentlichen promisken Verhalten von Menschen aus.
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